Wenn jemand als nicht die hellste Kerze auf der Torte gilt, geht man davon aus, dass diese Person etwas langsamer und möglicherweise auch nicht ganz so weit denkt, wie andere. Es ist zugegebenermaßen eine abfällige Charakterisierung. Wenn man nun formuliert, dass nicht alle Kerzen auf der Torte gleich hell leuchten, wirkt dies im ersten Moment ebenfalls eher abwertend und von oben herab. Allerdings veranschaulicht vermutlich kein anderes Bild die Situation der Personalstruktur in Unternehmen so deutlich. Denn nicht alle Mitarbeiter haben die gleichen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Nicht alle haben die gleiche Motivation oder die gleichen Sorgen, Wünsche und Bedürfnisse. Die Leistungsfähigkeit und der Leistungswille sind ebenfalls nicht gleichmäßig verteilt. Nicht alle Kerzen auf der Torte leuchten gleich hell.
Entscheidern in Unternehmen muss dieser Sachverhalt klar sein. Es muss absolut verinnerlicht werden, dass jeder Mitarbeiter ein Individuum ist, das möglicherweise die übergeordneten Ziele noch nicht gehört, geschweige denn verstanden hat. Man muss außerdem berücksichtigen, dass nicht jeder Mitarbeiter sich für eine übergeordnete Zielsetzung interessiert. Und entgegen oft aufgeführter Behauptungen möchte sich auch nicht jeder Mitarbeiter einbringen und einen „Fußabdruck“ hinterlassen. Viele Mitarbeiter werden nicht von Impact und Purpose, sondern von Kreditraten, ihrem Nachwuchs oder anderen Verpflichtungen zum Arbeiten getrieben. Und solange das nicht die Mehrheit ist, muss das auch gar nicht schlimm sein. Denn manchmal sind auch Mitarbeiter hilfreich, die einfach mal machen, ohne zu viele Fragen zu stellen. Es gibt aber dennoch einen kleinsten gemeinsamen Nenner: die Wertschätzung!
Denken Sie gerade in diesen Zeiten daran, Ihre Mitarbeiter wertzuschätzen und ihnen mit Respekt entgegenzutreten. Insbesondere dann, wenn schwierige Botschaften, unangenehme Entscheidungen oder disziplinarische Maßnahmen anstehen. Denn: Nicht alle Kerzen auf der Torte leuchten gleich hell.
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